Die Zahl der Schulabgänger, die sich für eine Ausbildung entscheiden, wird immer geringer. Laut Statistischem Bundesamt schlossen im Jahr 2016 ca. 510.000 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag ab – so wenig wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Zahlen noch einmal um 1,3 Prozent. Der Trend zu immer weniger Azubis setzt sich seit zehn Jahren in Folge fort und erreichte 2016 einen neuen Tiefstand.
Darüber hinaus stieg die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen weiter an. Laut Berufsbildungsbericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung lagen diese im Jahr 2016 rund 4,5 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Der Trend zu immer mehr unbesetzten Lehrstellen setzt sich bereits seit 2009 erheblich fort. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der gemeldeten betrieblichen Stellen seit drei Jahren kontinuierlich zu. Zwischen den Jahren 2015 und 2016 wurde ein Anstieg von 3,7 Prozent verzeichnet. Doch immer mehr Betriebe haben Probleme, ihre Lehrstellen zu besetzen.
An der Spitze der beliebtesten Ausbildungsberufe stand 2016 der/die Kaufmann/frau im Einzelhandel mit ca. 30.000 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Es folgten die Ausbildung zum/zur Kaufmann/frau für Büromanagement, zum/zur Verkäufer/in sowie zum/zur KFZ-Mechatroniker/in und zum/zur Industriekaufmann/frau. Rund ein Viertel aller Auszubildenden entschied sich für einen dieser fünf Ausbildungsberufe.